Das Mehrgenerationenhaus „Haus der Begegnung“ in der Gemeinde Grünwald bei München ist ein Treffpunkt für Jung und Alt. Um die besonderen Anforderungen des Objektes optimal zu erfüllen, wurde neben einer traditionellen mechanischen Anlage auch ein hochmodernes elektronisches Schließsystem installiert. Die Mischung aus elektronisch und mechanisch macht die Bedienung der Schließanlage für alle Generationen einfach und besonders komfortabel.
Mit dem „Haus der Begegnung“ errichtete die Gemeinde Grünwald südlich von München einen Treffpunkt für Familien, Jugendliche und Senioren. Der Neubau besteht aus einer Wohnanlage mit 56 Wohneinheiten, einer Tagespflegeeinrichtung für Senioren und sechs Personalwohnungen. Auch ein Kindergarten und Räumlichkeiten für die Nachbarschaftshilfe sind im Begegnungszentrum enthalten. Um das Miteinander der Generationen weiter zu fördern, wurde auf dem Gelände außerdem ein Café errichtet, welches nicht nur für die Bewohner:innen, sondern allgemein zugänglich ist.
Aufgrund der vielfältigen Nutzung des neuen Gemeinde-Treffpunkts war eine gut organisierte und zugleich flexible Schließanlage notwendig. Die Kombination aus elektronischem und mechanischem System erfüllt dieses komplexe Anforderungsprofil optimal. Das Konzept des Mehrgenerationenhauses wird von der Gemeinde zum ersten Mal umgesetzt. Wie häufig in der Planungsphase war auch bei diesem Objekt anfangs nicht starr festgelegt, wie und von wem die Räumlichkeiten in Zukunft genutzt werden. Mit einer ausschließlich mechanischen Anlage wäre daher die Wahrscheinlichkeit groß gewesen, dass im Nachhinein noch ein Großteil der Anlage hätte umgetauscht werden müssen. Durch die elektronische Schließanlage ist die Gemeinde für diese Gebäudeteile auch später jederzeit flexibel und kann auch kurzfristig Schließgruppen ändern.
Der Bereich Wohnen wird ausschließlich über eine mechanische Schließanlage verwaltet. Hier stehen nur selten Mieterwechsel an und die klassische mechanische Variante ist sowohl für die Mieter:innen als auch für die Gemeinde als Vermieter:innen die beste Lösung. Das elektronische Schließsystem wird im Gegensatz dazu für alle Bereiche verwendet, die allgemein zugänglich sind beziehungsweise wo relativ häufig Nutzerwechsel stattfinden. Hierzu gehören beispielsweise die Bereiche, die an Gewerbetreibende vermietet sind, die Technik oder der Kindergarten.
Die großen Vorteile hierbei sind zum einen die enorme Flexibilität für die Gemeinde. Es besteht jederzeit die Möglichkeit, Berechtigungen auf Transpondern zu ändern. Dies ist vor allem bei den Nutzer:innen sinnvoll, die regelmäßig wechseln oder nur kurzzeitig eine Berechtigung haben. Außerdem können verloren gegangene Transponder sofort in der Software gesperrt werden und neue Transponder mit den gleichen Berechtigungen programmiert werden. Auf diese Weise müssen nicht bei jedem „Schlüsselverlust“ alle Türschlösser ausgetauscht werden. Auch in Zukunft ist das Objekt jederzeit flexibel erweiterbar, Anbauten können also problemlos an das bestehende System angeschlossen werden.
Insgesamt wurden circa 400 verschiedene Schließzylinder eingebaut. Hierbei handelt es sich in etwa zu gleichen Teilen um elektronische und mechanische Zylinder. Bei den elektronischen Schließeinheiten von Uhmann & Zacher kamen der Knaufzylinder CX6122, der Halbzylinder CX6126 und der Doppelknaufzylinder CX6182 zum Einsatz. Mit den verschiedenen Zylindern können die unterschiedlichen Türsituationen mit der passenden Schließtechnik ausgestattet werden.
Auch automatische Programmierschaltterminals CX6552 kommen in dem Objekt zum Einsatz. Durch den Online-Betrieb können Schließberechtigungen an verschiedenen Stellen des Mehrgenerationenhauses erteilt werden. Zudem wurden insgesamt etwa 200 Transponder CX6330 mit der Technologie MIFARE® DESFire® EV1 ausgegeben. Diese Transpondertechnologie ist die bevorzugte von Uhlmann & Zacher, da sie die neuesten Sicherheitsstandards erfüllt.
Verwaltet wird die elektronische Anlage mithilfe der Software Keyvi. Nach einer entsprechenden Schulung kann der/die zuständige Mitarbeiter:in Änderungen im Schließsystem selbständig durchführen. Mit der Verwaltungssoftware kann der gesamte elektronische Teil des Objekts komfortabel vom PC aus gesteuert werden. Alle Änderungen an den Berechtigungen sowie Sperrung bei Transponderverlust werden ebenfalls über die Software durchgeführt, welche die zentrale Stelle zur Verwaltung darstellt, unabhängig vom Gebäudeabschnitt.
Insgesamt sind die beiden Bereiche bestehend aus Mechanik und Elektronik klar abgetrennt und können so die individuellen Anforderungen an die Abschnitte des Objekts optimal erfüllen. Die Gemeinde ist mit dem elektronischen Schließsystem maximal flexibel und kann die Schließgruppen jederzeit anpassen oder je nach Bedarf neue hinzufügen beziehungsweise löschen. Außerdem bietet es die Möglichkeit, das System bei Bedarf noch auf weitere Gebäude der Gemeinde auszudehnen, beispielsweise das Rathaus oder die Mehrzweckhalle.
Quelle: PROTECTOR & WIK, Ausgabe 03/2019, www.sicherheit.info
Bild: Goergens Miklautz Partner GmbH